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Station 1: Sankt Marien Kirche

Baujahr: 1872 – 1874.

Architekt: Haase – Vorbild war die Christuskirche in Hannover – Stil – neugotisch.

Die Vorgängerkirche aus verputzten Feldsteinen wurde von 1540 – 1550 erbaut, aber im 19. Jahrhundert abgerissen, da sie zu klein wurde. Grundsteinlegung der neuen Kirche war am 7. Juli 1872 und die Einweihung am 22. November 1874.

Die Orgel stammt aus dem Jahr 1972 – vom Orgelbaumeister Janke in Bovenden bei Göttingen.

Der Kirchturm, mit einer sechsblättrigen Rose im Grundriss,  ist 42,6 Meter hoch.

Am 27. Januar 1945 flog ein deutsches Jagdflugzeug gegen die Turmspitze und riss sie herunter. Das Flugzeug stürzte auf ein Ackergrundstück am Brandweg, der Pilot wurde tot geborgen. Bei der Reparatur 1948 wurde der Beton eimerweise mit einem handbetätigten Flaschenzug hinauf befördert. Der Wetterhahn und die Verankerung wurden in der Werkstatt des Herrn Daenicke gefertigt und sein Betrieb wurde mit der Montage beauftragt.

Heinrich Daenicke schreibt wie der damalige Pastor Rudolf Schneider, trotz einer Beinamputation, aufs Turmgerüst kletterte, um ihm und seinen Mitarbeiter den Richttrunk zu reichen.
Ein starkes Unwetter mit Orkanböen beschädigte in den 1970zigern den Turmhahn. Danach wurde eine neue Turmhaube mit drehbarem Hahn aufgesetzt. Bei späteren Renovierungen (1987 -1988) des gesamten Kirchturms wurde die Turmspitze herunter genommen, sie steht heute auf dem Friedhof. Der untere Teil der ursprünglichen Spitze sowie das  Provisorium aus Stahlbeton stehen heute an der Nordseite der Kirche. Der gesamte Kirchturm bekam dann eine Kupferblechverkleidung.

Die Glocken und die schmiedeeisernen Leuchter im Mittelgang der Kirche wurden Opfer des Krieges und läuteten im September 1942 zum letzten Mal, bevor sie zu Kriegszwecken eingeschmolzen wurden. Erst am Himmelfahrtstag 1958, dem 14. Mai, konnte das neue Geläut der St. Marien-Kirche eingeweiht werden.